Am Freitag, den 8. Juli 2022 machten sich 12 bestens gelaunte Bergwanderer ins Kleinwalsertal/Vorarlberg auf. Abfahrt war um 07.30 Uhr am Parkplatz hinter der Gemeindehalle in Schwanstetten. Die Anfahrt durch das Allgäu und vorbei an Oberstdorf bis zum Parkplatz der Ifen-Seilbahn verging mit 3 ½ Stunden Fahrt recht schnell. Unterwegs machten wir noch einen kurzen Halt, da eine der Teilnehmerinnen, unsere Silvia, Kaffee und selbst gebackenen Kuchen dabei hatte. Wer kann da schon „nein“ sagen.
Bei der Ankunft an der Ifen-Seilbahn war das Wetter durchwachsen. Leichte Bewölkung und angenehme Temperaturen versprachen einen nicht allzu schweißtreibenden Aufstieg zur Schwarzwasserhütte, unserem Übernachtungsstützpunkt. Der Weg dorthin war sehr gut ausgeschildert und führte uns vorbei am Herzsee, einem kleinen Bergsee in Form eines Herzens mit grünlich schimmerndem Wasser. Hier entstand auch unser Gruppenfoto. Weiter führte uns dann der Weg, immer leicht ansteigend durch das Schwarzwassertal. An der Alpe Melköde konnten wir nicht vorbei, ohne schnell eine leckere Buttermilch mit frischen Heidelbeeren zu genießen. Genau die richtige Stärkung für den restlichen Anstieg zur Schwarzwasserhütte (1620 m) auf der wir am frühen Nachmittag gegen 14 Uhr eintrafen. Bis hier waren es vom Parkplatz Ifen-Seilbahn 357 hm Aufstieg.
Nach dem Einchecken hatten wir bis zum Abendessen noch etwas Zeit. Diese wollten alle sinnvoll nutzen und so machten sich alle 12 auf, um den Hausberg der Schwarzwasserhütte, das Steinmandl (1982 m), zu erklimmen. Hierzu teilten wir uns in zwei Gruppen zu je sechs Personen auf. Eine Gruppe unter der Führung von Jens Klöcker hatte eine Rundtour geplant und stieg zuerst auf das Grünhorn (2039 m) um dann weiter über einen teils ausgesetzten, ungesicherten Grat, zum Steinmandl (1982 m) zu kraxeln. Dabei war ein Aufstieg von 480 hm zu bewältigen. Die andere Gruppe unter Führung von Gerhardt Werner ging es am ersten Tag etwas ruhiger an. Sie stieg direkt auf´s Steinmandl, genoss die schöne Aussicht auf die Gipfel der Allgäuer Alpen und ging die gleiche Route wieder zurück zur Hütte. Der Anstieg war zum „Aufwärmen“ dennoch mit 360 hm auf 1,7, km Länge ziemlich schweißtreibend.
Letztendlich kamen beide Gruppen noch rechtzeitig zum Abendessen auf der Hütte an und verbrachten im Anschluss noch einen sehr schönen und gemütlichen Hüttenabend.
Am nächsten Morgen ging es pünktlich um 08.30 Uhr nach einem für Berghütten sehr reichlichen Frühstücksbuffet auf zu unserem eigentlichen Ziel, den Hohen Ifen (2229 m), einem schräg nach oben auslaufenden Felskoloss mit aussichtsreichem Gipfel. Der Aufstieg (637 hm) erfolgte abermals in zwei Gruppen, geführt von Jens und Gerhardt. Jens mit seiner Truppe voraus, der Rest mit Gerhardt kurz darauffolgend. Diese Aufteilung sollte sich auch während des Aufstiegs bewähren. Zunächst führte uns der Eugen-Köhler-Weg leicht ansteigend über üppig grüne und blühende Almwiesen vorbei an der Ifersgundalpe. Nach einem Geröllfeld war dann allerdings der leichte Anstieg vorbei und es ging teilweise über seilversicherte Steige steil nach oben. Jetzt sammelten wir sehr schnell unsere Höhenmeter. Am Gipfel trafen die beiden Gruppen wieder zusammen. Nach dem Knipsen einiger Fotos und einem „Gipfelschnäpsle“ hielten wir uns gar nicht lange auf dem Gipfel auf, denn es war doch ziemlich kalt und windig.
Der Abstieg bot uns ebenfalls eine leichte Kletterei, und nach Queren eines Geröllfeldes ging der Steig in einen Wanderpfad über, welcher uns nach ca. 2,5 Stunden zur Ifenhütte (1586 m) führte. Hier gab es ein deftiges Mittagessen und gekühlte Getränke bevor sich die Wanderer auf das letzte Teilstück des Abstiegs begaben. Nach weiteren 30 Minuten waren wir alle wieder gesund und munter an den Fahrzeugen angekommen und fuhren zurück nach Schwanstetten.
Es war eine wunderbare Bergtour bei bestem Bergwetter. Aufgrund der Gruppenteilung fühlten sich die Leistungsstärkeren nicht unterfordert und die „Gemütlichen“ nicht gehetzt. Gesamtlänge der Tour: 14,5 km bei 946 hm im Auf- und Abstieg.
Gerhardt Werner (Tourenleiter)