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26.02.2022 Winterwanderung im "Land um Stauf"

Das "Land um Stauf" liegt an der historischen Grenze der ehemaligen Markgrafen von Ansbach-Brandenburg und dem Herzogtum Pfalz-Neuburg oder "Junge Pfalz", deren Regierungssitz in Neuburg/Donau war. Die Burg Stauf war dabei der Verwaltungssitz der Gegend um Thalmässing. Wir starteten unsere Wanderung am Schloss in Eysölden aus der Zeit der Spätgotik mit 3 Rundtürmen. Es beherbergt heute eine Gaststätte. Eysölden ist eine bairische Siedlung, die mittelalterliche Kirche war Urpfarrei im Land um Stauf.

Jetzt ging es auf dem Jakobsweg steil hinauf auf den Altenberg mit fantastischer Aussicht auf die Jurahöhen. Durch einen zauberhaften Hohlweg mit alten Bäumen, deren Wurzeln sich an die Felsen klammern, erreichten wir ein Grenzsteinfeld. Hier werden ausgediente Flur- und Grenzsteine gesammelt und auf einer Schautafel erklärt.

Der Weg führte nun fast eben unterhalb der Burg Stauf vorbei. Die Burg ist größtenteils zerstört, nur der Palas wird noch bewohnt. Die Anlage ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Wir stiegen nun leicht hoch zu Europäischen Wasserscheide, überquerten die ehemalige Gredlbahn und kamen zum Kolbenhof, wo wir eine Tausendjährige Linde mit einem gewaltigen Umfang bestaunen konnten. Im hohlen Inneren hat sogar eine Ruhebank Platz. Da wurden natürlich Erinnerungsfotos gemacht.

Im Tal der Thalach ging es jetzt flugs ins Gasthaus in Alfershausen zur wohlverdienten Mittagspause. So gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg. Zunächst stiegen wir im Ort einen Hügel hoch um dann aussichtsreich und leicht fallend nach Thalmässing weiter zu wandern. Die Besiedlung in diesem Tal geht bis in die Jungsteinzeit zurück. Bekannt ist das Museum "Fundreich", der archäologische Wanderweg und das Museumsdorf Landersdorf. Die Markgrafen von Ansbach ließen nach dem 30jährigen Krieg viele Glaubensflüchtlinge ins Land. Vor der Kirche St. Marien steht ein übermannsgroßes Mühlrad, das an die Exulanten aus Österreich erinnert. Auf Bronzebändern stehen die Namen der damals geflüchteten Familien. Thalmässing hatte auch viele jüdische Bewohner und sogar einen eigenen jüdischen Friedhof.

Am schön gestalteten Markplatz in Thalmässing konnten wir viele stolze Bürgerhäuser bewundern und in einem Gasthaus uns nochmal mit Kaffee und Kuchen stärken. Hier holte uns auch der Bus wieder ab und brachte uns sicher zurück nach Schwanstetten.

Fritz Merklein (Tourenleiter)