Freitag, 29.09.2023: Corno di Bo und Archangelo
Am Freitag versuchten wir etwas früher aufzustehen, da es für den Großteil der Gruppe nach Corno di Bo gehen sollte, wo die Parkplätze etwas knapp sind. Vier von uns wollten an diesem Tag zur Archangleo (VI+, VII A0) einer Route der „Modernen Zeiten“.
Nachdem die Vier dorthin gebracht wurden ging es los Richtung Corno. Mit dem Ziel, dass alle mindestens fünf Seillängen vorsteigen, wurden dort angekommen schnell die Seilschaften aufgeteilt und in diesen nochmal alles Mögliche von Standplatz bauen bis Fixpunktsichern durchgesprochen bevor mit dem Klettern gestartet wurde. Weil die Routen am Fels nicht so lang und relativ dicht nebeneinander sind konnten alle den Tag über Vorsteigen und Sichern in Mehrseillängen und das Abseilen üben. Einen weiteren Vorteil, nämlich, dass der Einstieg und auch die gesamten Routen sehr einsichtig sind, hat vor allem ein Gruppenmitglied erkannt. Dadurch konnten alle eventuell verlorenen Sicherungsgeräte am Ende wieder mitgenommen werden. Natürlich kamen die Jausen- und Badepausen im noch warmen Gardasee nicht zu kurz.
Zur gleichen Zeit 15 km nördlich in Dro: Der Pfeil nach links beim Routennamen „Archangelo“ wird gekonnt übersehen und sich gleich auf die einladend aussehende Bohrhakenleiter durch eine eigentlich machbar aussehende Platte gestürzt. Zum Glück schicken wir unseren Hakenpiraten Lee vor, denn keiner von uns hebt in der sauglatten Platte auch nur einen cm vom Boden ab. Nach 30m A0 stehen alle ziemlich gepumpt am ersten Standplatz und das erste zwischen Fazit lautet im schönsten fränkisch: „Gar ned amal so leicht für an 5er! Wenns so weitergeht dann gute Nacht!“
Doch zum Glück zweigen wir auf die richtige Route ab und können die wirklich traumhafte Kletterei an unglaublich 3-dimensionalen versinterten Felsstrukturen genießen. Eine wirkliche fünf von fünf Sterne Route!
Als wir früh abends zurück zum Campingplatz kommen, waren die anderen schon da und machten Brotzeit. Diese hatten erfolgreich die Route geklettert und waren anschließend den die 5 km zum Campingplatz gewandert. Nachdem wir die Erlebnisse des Tages ausgetauscht hatten, gingen wir noch eine Runde in den Hottub bevor es Abendessen gab. Danach wurde noch der Plan für den nächsten Tag besprochen, da wir nach dem vielen Üben alle bereit für die nächsten Mehrseillängen waren.