Zunächst führte ein drahtseilversicherter, leicht zu kletternder Steig an der Nordosttflanke des Gipfelstocks nach unten auf den Schönbichler Grat. Hier zeigte sich zum ersten Mal unten im Tal unser Tagesziel, die Berliner Hütte. Nach einer ca. zweistündigen Kraxelei über die großen Steinblöcke des Schönbichler Grats, mäanderte sich ein gut präparierter Pfad stetig nach unten. Mittlerweile hatte sich auch das Wetter gebessert und als wir schließlich nach einer mehr als 8stündigen Bergtour auf der sonnigen Terrasse der Berliner Hütte saßen, waren alle Strapazen vergessen. Die Berliner Hütte, erbaut 1878, ist die größte Alpenvereinshütte in Tirol und die erste Berghütte, die unter Denkmalschutz gestellt wurde. Das hat sie vor allem ihrer außergewöhnlich prachtvollen Inneneinrichtung zu verdanken, den holzgetäfelten Wänden, dem fünf Meter hohen Speisesaal und den Kronleuchtern. Eine echte Perle also mitten im Hochgebirge. Die Aussicht auf die umliegenden Dreitausender, Großer Möseler (3480m), Turnerkamp (3420m), die Hornspitze (3254m) und auf die direkt auf die Berliner Hütte zulaufenden Gletscher ließen den Betrachter nur noch staunen.