© DAV Schwabach, Ortsgruppe Schwanstetten

Bergtour über die Schafalpenköpfe und dem Mindelheimer Klettersteig vom 25.07. bis 27.07.2024

Vormittags um 11.00 Uhr trafen wir uns am Parkplatz Schwendle in Mittelberg im schönen kleinen Walsertal. Für den Aufstieg zur Fiederepasshütte hatten wir viel Zeit und so machten wir nach ca. 45 Minuten „Einlaufen“ erstmal ausgiebig Brotzeit auf der Fluchtalpe. Das Wetter hätte besser nicht sein können, 28 Grad und fast wolkenloser Himmel.

Frisch gestärkt begannen wir dann den anfangs gleich sehr steilen Aufstieg über einen Serpentinenpfad. Anfangs bemerkten wir durch die Schatten spendenden Bäume die Hitze kaum. Dies sollte sich dann aber mit Erreichen der Baumgrenze schlagartig ändern. Der Pfad führte uns zunächst über blühende Wiesen und später durch Schrofengelände weiter steil nach oben und die Sonne brannte gnadenlos auf uns herunter und brachte unsere Getränkevorräte schnell zum Schwinden. Nach ca. 2,5 Stunden Aufstieg kamen wir sehr durstig auf der Fiederepasshütte, unser erstes Etappenziel an. Nachdem die Lager bezogen waren, überlegten wir noch kurz, die direkt hinter der Hütte liegende Oberstdorfer Hammerspitze zu erklimmen. Der Genuss des leckeren Apfelstrudels und der kühlen isotonischen Getränke im Schatten war dann doch stärker und so verbrachten wir einen wunderschönen geselligen Resttag auf der Fiderepasshütte.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück gegen 08.30 Uhr los. Der Aufstieg zur Fiederescharte und die Überschreitung der drei Schafalpenköpfe über den Mindelheimer Klettersteig wartete auf uns. Der Weg zum Einstieg an der Fiederescharte war in gut 30 Minuten als „Aufwärmphase“ schnell erledigt. Klettersteigset, Helm und Handschuhe wurden angelegt und schon ging es mit der Kraxelei los. Nach einigen Minuten wartete gleich die erste Schlüsselstelle mit mehreren überhängenden Trittbügeln auf die sechsköpfige Gruppe. Diese Herausforderung haben alle locker gemeistert und somit war ich mir ziemlich sicher, dass wir auch den Rest der Tour gut durchsteigen können. Weiter ging es über Leitern und durch mit Drahtseilen und Eisenstiften versicherte Steilwände. Schnell erreichte die Grupppe, den nördlichen Schafalpenkopf (2320 m), den höchsten der drei Schafalpenköpfe. Die wunderbare Aussicht über die Allgäuer Alpen, Lechtaler Alpen über die Verwallgruppe bis zur Silvrettagruppe lud uns gleich zu einer kurzen Rast ein, damit jeder auch sein Handy zum Fotografieren zücken konnte. Doch viel Zeit konnten wir nicht liegen lassen, da noch zwei weitere Gipfel vor uns lagen. Zudem meldete der Wetterbericht für Nachmittag mögliche Gewitter.

Gegen 15 Uhr erreichten wir schließlich den Kemptner Kopf mit seinem markanten Gipfelkreuz. Den Mittleren und den Südlichen Schafalpenkopf hatten wir bereits hinter uns gelassen. Die Mindelheimer Hütte war von hier aus schon zu sehen und nur noch einen Steinwurf entfernt. Nachdem alle ihre obligatorischen Selfies gemacht hatten, waren wir nach weiteren 30 Minuten auf der Hütte angekommen. Wettermäßig blieb alles im grünen Bereich, die angekündigten Gewitter hatten sich verzogen und die Sonne bereitete uns einen gemütlichen Nachmittag auf der Terrasse der Mindelheimer Hütte. Als die Sonne sich hinter den Bergspitzen verabschiedete bezogen wir unser Lager, machten uns frisch um dann bei einem sehr guten Essen den Abend auf der Hütte zu genießen.

Leider hat ein Teilnehmer aus gesundheitlichen Gründen an der Tour nicht teilnehmen können. Seine Teilnahmegebühr hat er uns gespendet, damit wir auf ihn eine Runde trinken konnten. Auf diesem Wege nochmal danke Jürgen, der Marillenschnaps war richtig Klasse!!!

Am nächsten Morgen waren wir alle ziemlich gerädert. Nein, nicht vom Alkohol, sondern wegen einem ca. 12-jährigen Jugendlichen, der bei uns im Lager schnarchte wie ein Großer. Dass ein so kleiner Körper solche Geräusche von sich geben kann, ist unvorstellbar. Nach dem Frühstück folgte bei strahlendem Sonnenschein der Abstieg zurück ins Wildental. Kurz vor der Fluchtalpe zogen noch einige Überhitzte blank und legten sich in einen kleinen Gumpen des Wildenbachs. Brrrr, mir wars zu kalt.

Auf der Fluchtalpe angekommen, gab es noch eine kleine Vesper, gingen dann zurück zum Parkplatz und traten die Heimfahrt an.

Alles in allem war es eine super Tour mit einer super Gruppe. Jungs und Mädels, mir hats gefallen mit euch!

Gesamte Wegstrecke: 20 km
Gesamte Gehzeit: 9:53 Stunden
Gesamte Höhenmeter: 1444 m

Gerhardt Werner
Leiter Ortsgruppe Schwanstetten